Bericht zur Premiere von Oscar
Die St. Josef-Bühne lud heuer zu einem modernen Lustpiel mit viel Situationskomik ein.
Und siehe, der Andrang nach Theaterkarten war riesengroß und die Publikumserwartungen bei der Premiere am 27. Februar ebenfalls!
Um es vorwegzunehmen: Das Publikum konnte einen sehr heiteren Abend mit vielen Verwechslungen, Missverständnissen und anschliessend auch mit einem Glas Premierensekt wirklich geniessen.
Es war wirklich erstaunlich, mit welcher Textfülle sich Herbert Seiringer als Pierre Barnier, der Seifenfabrikant, vertraut machen musste, hatte er doch von Anfang bis zum Ende in jeder Minute neue nicht gerade erfreuliche familiäre Neuigkeiten zu verdauen und diesbezügliche Entscheidungen zu treffen. Es wäre kein Wunder, wenn auch beim Text manche Verwechslung zusätzliche Missverständnisse verusachen würde.
Diesmal kamen mit Verena Grabner als Tochter Colette und mit Franz Schlager als Albert Leroi gleich zwei junge Talente aus der grossen Theaterfamilie als Debütanten zum Einsatz – die sehr gut passenden Rollen für die beiden wurden auch überzeugend und mit jugendlicher Leichtigkeit umgesetzt!
Dass Romy Doppler als Marie-Louise Barnier und Lotte Bachmann als Bediente Bernadette und spätere Baronin in jeder Phase den richtigen Ton trafen und ihren Teil zur Heiterkeit beim Publikum in großem Ausmaß beitrugen, durfte schon vorher erwartet werden; diese Erwartungen wurden übererfüllt.
Eine Sonderstellung im jährlichen Szenenablauf nimmt immer Herbert Seiringer ein, der diesmal als Masseur Philippe Dubois nicht nur seine Muskeln und seinen Körperbau zeigen konnte, sondern zeitweise auch als Liebhaber und angehender Ehemann von Töchterchen Colette die Zuseher nicht enttäuschte.
Auch neu in einer tragenden Rolle stellte sich Kerstin Krautschneider als Nicole und echte Geliebte von (wird nicht verraten) ein, deren bis dahin nicht bekannte Abstammung sich ebenfalls überraschend klärt.
Gabi Schlager als Charlotte trägt zu dieser Klärung mit ihrem schon bekannten schauspielerischen Können bei.
Und – ja und natürlich hat auch OSCAR mit Christoph Gneiss seinen Auftritt … auch hier soll die Neugierde erst bei der Aufführung gestillt werden!
Neu in das Drehbuch aufgenommen wurde ein Journalist, von Andreas Krautschneider mit der ihm eigenen Reaktionsfähigkeit bestens besetzt, wenn es darum ging, das Publikum in verschiedene Entscheidungen des Theaterabends einzubinden. So konnte auch ein Postbote aus dem Publikum rekrutiert werden, da ja die echten Briefträger so spät am Abend nicht mehr arbeiten. Da das Stück nur so von Missverständnissen wimmelte, kommentierte dieser Journalist auch immer wieder Handlungabläufe, während die Schauspieler auf der Bühne praktisch „eingefroren“ wurden. Den laufenden Verwechslungen mehrerer Koffer war wirklich oft nur schwer zu folgen!
Waltraud Brenneis am Klavier brachte zusätzliche Stimmung in die einzelnen Szenen. Ein echter Gewinn!
Spielleiter Alois Hangler konnte sich mit seinem Team auch diesmal wieder über eine gelungene Produktion 2009 freuen!