Alpenkönig und Menschenfeind
1987
Inhalt
Von falschen Freunden betrogen, wird Herr von Rappelkopf zum Menschenfeind, der allen, die ihn lieben (Frau und Tochter) oder achten (Bediente und Schwiegersohn in spe) misstraut. Nur der „Zaubermacht des Alpenkönigs“ gelingt es, seinen Hass zu brechen, indem er ihm einen Seelenspiegel“ vorhält.
Zaubermärchen waren am Beginn des 19. Jahrhunderts (Uraufführung des Alpenkönigs am „Freitag, den 17. Oktober 1828“) im Biedermeier-Wien, sehr beliebte Theaterstücke, Höhepunkt in diesem Genre ist sicher das Schaffen von Ferdinand Raimund
Rappelkopf, betrogen und beinahe um sein Vermögen gebracht, macht seinen Mitmenschen durch seine krankhaften Wahnvorstellungen das Leben zur Hölle. Überall wittert er Komplotte und Anschläge auf sein Leben, sogar den harmlosen Diener verdächtigt er, ihm nach dem Leben zu trachten. Deshalb flieht er in die Einsamkeit des Waldes. Da tritt Astragalus, der Alpenkönig, auf den Plan, um ihn zu kurieren: Er selbst nimmt die Gestalt Rappelkopfs an und lässt diesen als seinen Schwager Silberkern auftreten. So sieht Rappelkopf, wie widerwärtig sein Treiben war, und diese Selbsterkenntnis lässt ihn vom Menschenfeind zum Menschenfreund werden.
Ferdinand Raimund spielte bei der Uraufführung 1828 im Theater in der Leopoldstadt selbst den Rappelkopf. Das Stück wurde zum ersten und bislang letzten Mal im Jahr 1833 im Theater in der Josefstadt aufgeführt. Raimunds Theaterklassiker ist von einem ambivalenten Bruch geprägt: Der Alpenkönig und der Menschenfeind hat noch etwas von einem barocken Märchen, beinhaltet aber auch schon die Selbstanklage eines modernen, existentiell erschütterten Menschentums.
Fotos & Videos
Mitwirkende
Leitung
JOSEF STAMMLER – Regie und Textbearbeitung
Darsteller
ALOIS HANGLER – Astragalus (Alpenkönig), Bühnenentwurf
ANDREAS KRAUTSCHNEIDER – Herr von Rappelkopf
HANNELORE GRUBER – Sophie (seine Frau)
MICHAELA GRÜNBACHER – Malchen (seine Tochter), Emeretias Geist
WOLFGANG REISINGER – Herr von Silberkern (Sophies Bruder), Bühnen- und Lichttechnik
PAUL ANDORFER – August Dorn (ein junger Maler)
LOTTE BACHMANN – Lieschen (Kammermädchen), Victorinens Geist
WALTER SCHWECHERL – Habakuk (Bedienter); Bühnenbau,
ANDREAS HUBL – Sebastian (Kutscher)
GERHARD LUGSTEIN – weiterer Bediente, Bühnenbau, Bühnen- und Lichttechnik
HERBERT SEIRINGER – Christian Glühwurm (Kohlenbrenner)
JOHANNA GRUBER – Marthe (seine Frau), Walpurgas Geist, Bediente, Maske und Frisuren
SABINE STÖRINGER – Salchen (beider Tochter), Bediente
BERNHARD SCHWECHERL – Hänschen (Kind)
KLAUS PLATZER – Christoph (Kind)
HANNES SITTER – Franzel, ein Holzknecht, Bühnen- und Lichttechnik
Musik
FRANZ A. SCHATZL – Musikbearbeitung
WALTRAUD BRENNEIS – Klavier
RENATE LUGSTEIN – 1. Klarinette
JUDITH HUBL – 2. Klarinette
Hinter den Kulissen
RENATE HABRING – Souffleuse
BRUNO BACHMANN – Bühnenbild
ERNST ORNETSMÜLLER – Bühnenbau, Bühnen- und Lichttechnik
KARL WAGENEDER – Bühnenbau,
HELGA PEER – Masken und Frisuren