„Hair“ – St. Josefs Bühne Timelkam
Love, Peace, Freedom – Liebe, Frieden, Freiheit
Hair- das ist eine Reise im Haschischrausch. Lose Handlungsfetzen erzählen vom Alltag der Hippies und Blumenkinder. Wie einzelne Blitzlichter im Drogenrausch stellen sie den Protest gegen die Gesellschaft und den Krieg, sowie die Verherrlichung des alternativen Lebens dar.
Die Hauptfiguren, Claude (Alexander Daxner), Berger (Sebastian Fitzinger) und Sheila (Magdalena Doppler), lehnen sich gegen die Vorstellungen ihrer Eltern auf und wollen sich von deren Pflichtbewusstsein und Moralvorstellungen lösen. Als Claude den Einberufungsbefehl in die Army erhält, gleicht dies seinem Todesurteil. Durch einen Freundschaftsdienst, den Berger seinem Kumpel Claude erweist, wird dieser an Claudes Stelle nach Vietnam geschickt und fällt.
Das Musical feierte 1968 am Broadway Premiere und strotzt vor Gesellschaftskritik und Provokation. Gewaltlosigkeit, Frieden und die freie Liebe waren das Statement der Hippies. Lange Haare und Blumenschmuck wurden zu den Symbolen des Widerstands.
Regisseur Alois Hangler sieht in der Inszenierung eines Musicals eine besondere Herausforderung. Viele Zahnrädchen müssen ineinander greifen, um letztendlich ein Werk mit großer Begeisterung präsentieren zu dürfen.
So begannen die Proben des Orchesters bereits im Juli. Im September standen Choreografie und Gesang auf dem Plan. Ab Ende Oktober begannen die Schauspiel- und Bühnenproben. Es gab Phasen, bei denen in drei Räumen gleichzeitig trainiert wurde.
Eine umfangreiche Textbearbeitung war erforderlich, da das tragische Ende des (erst 11 Jahre später erschienenen) Filmes, für das Musical übernommen wurde.
Die Inszenierung wird mit großem technischen Aufwand unterstützt: das Orchester befindet sich in einem eigenen Raum mit 25 Mikrofonen, der Gesang wird mit 30 Headset-Mikrofonen verstärkt. Neben der Videotechnik, deren bewegte Bilder und Videos die Stimmung der Titel unterstreichen, sorgen 4 Scannerscheinwerfer für effektvolle Lichtspiele.
Ich möchte allen Beteiligten an diesem „Monsterprojekt“ meine Hochachtung aussprechen. Tanz, Gesang und Schauspiel wurden mit großer Begeisterung und Authentizität dargeboten. Die mitreißenden Rhythmen des Orchesters bleiben noch lange im Ohr. Die Message des Stückes, mit Entschlossenheit gegen Misstände und für den Frieden aufzutreten, hat nichts an Aktualität verloren.
Hier geht es zum Originalbericht des Amateurtheater-Oberösterreich.